„Wenn ich einen Dollar übrig hätte, würde ich ihn für PR ausgeben.” – So der Gründer von Microsoft, Bill Gates. Der globale Markt für PR war 2020 rund 80 Milliarden US-Dollar wert und soll in den nächsten Jahren auf rund 129 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Aber sind PR und Marketing nicht das gleiche? Und wie schaffst Du es dass auch Dein investierter PR-Dollar wirklich Früchte trägt?
Die Antwort auf diese Fragen erfährst Du hier. Außerdem erfährst Du, warum Marketing und PR nicht das gleiche sind, aber wieso deren Zusammenarbeit unabdingbar für den maximalen Erfolg Deines Unternehmens sind.
Falls Du gerade unterwegs bist, kannst Du Dir auch hier die Folge von “The Art of Marketing” anhören, die ich mit Tilo Bonow von Piabo PR aufgenommen habe.
Ist der Return on Invest bei PR besser als bei Performance Marketing?
Generell lässt sich sagen: Ja, da es bei der PR noch eine zusätzliche Komponente gibt, nämlich das Vertrauen. Das klassische Marketing kann zwar viel machen um auf Produkte und Dienstleistungen, etc. aufmerksam zu machen. Aber investiert und gekauft nur, wenn auch vertraut wird und zu dieser Dimension trägt PR bei.
Vertrauen entsteht dann wenn eine neutrale Quelle über etwas berichtet, z.B. eine Review in einer Zeitung.
Aber: Beide Bereiche sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden, ganz im Gegenteil, sie gehören zusammen. Vor allem bei höherpreisigen Produkten spielt Vertrauen eine enorme Rolle.
Was genau ist PR und wie ist die Abgrenzung zu Marketing?
Grob übersetzt ist PR, also Public Relations, Öffentlichkeitsarbeit. Während im Marketing Produkte, Dienstleistungen, etc. über Anzeigen beworben werden, ist PR eher der redaktionelle Teil. Dass heißt, dass Geschichten aufgebaut und erzählt werden, um Vertrauen aufzubauen.
“Was nützt es der Beste zu sein, wenn sich andere besser verkaufen?”
Tilo Bonow über den Einfluss von PR
Aber warum brauchst Du PR? Ganz einfach: Um Deine eigene Geschichte zu erzählen und es nicht dem freien Markt zu überlassen, wie über Dein Unternehmen geredet wird.
PR hat einen Einfluss auf Investoren, Kund:innen, Partnerschaften, Employer Branding und noch so vieles mehr. Deshalb solltest Du den Schritt gehen und Deine Geschichte erzählen, um andere auf Dich aufmerksam zu machen.
Wo ist PR im Unternehmen angesiedelt?
Vor allem in kleinere Unternehmen ist PR noch Chefsache, da die Reputation eines Unternehmens oftmals von diesem abhängt. In größeren Unternehmen ist jedoch eine abgegrenzte PR-Abteilung mit Manager besser. PR sollte sich nicht mit den Marketing-Abteilungen vermischen, da es viele verschiedene Berührungspunkte hat.
Neben dem Personal Branding, kann die PR auf für Employer Branding, oder für Investoren Branding genutzt werden.
Aber: Es sollte immer eine enge Kommunikation zwischen dem Marketing und der PR geben, vor allem beim Thema SEO. Die Public Relations Abteilung produziert sehr viel Content. Ist dieser nicht auf die Keywords optimiert, die das Marketing nutzt, ist er ein verschenktes Asset.
Deshalb ist es wichtig, dass sich beide Abteilungen absprechen und eine gemeinsame Strategie in Hinsicht auf Wahrnehmung und Methoden haben.
Mit PR starten: Wo solltest Du anfangen?
Am wichtigsten, wie bei vielen Dingen, ist das richtige Mindset.
Dass heißt Du solltest Dir überlegen: Was ist Dein Ziel, was willst Du erreichen?
Außerdem solltest Du den Unterschied zwischen Marketing und PR verstehen und Deine Werte und Positionierung klar definieren.
Ist dieses Fundament geschaffen, kannst Du darauf eine starke Story aufbauen. Baue Deine Kernbotschaften auf und produziere Inhalte, um diese an Deine Zielgruppe zu verbreiten. Als Content kannst Du Themen nutzen, die Dein Unternehmen selbst hat, aber auch externe Themen um Deine Positionierung zu unterstreichen.
Umfragen zeigen, dass Storytelling mit 72% das wichtigste Tool in der PR ist und sein wird.
Prowly, 2020
Kläre ebenfalls, welches Format (Podcast, Video, etc.) für Dich Sinn macht. Je nach Zielgruppe und Unternehmen muss nicht jedes Format für Dich relevant sein. Hierbei solltest Du ebenfalls darauf achten, die richtigen Kanäle für Deinen Content zu nutzen, um Deine Zielgruppe am besten zu erreichen.
Wichtig: Zeige immer Präsenz. Public Relations ist kein Event, sondern ein längerer Prozess.
Wie sorgst Du dafür, dass Journalist:innen Dich mögen?
Ein guter Kontakt zu Journalist:innen baut vor allem auf Vertrauen und das musst Du Dir erst einmal verdienen. Jedoch gibt es einige Dinge zu beachten:
- Verstehen der Arbeit: Zeige Journalist:innen, dass Du verstehst wie sie arbeiten, d.h. informieren Dich über den Redaktionsschluss und nimm ihre Arbeit ernst. Pitche Dein Thema außerdem so knapp und präzise wie möglich.
- Gute Vorbereitung: Warum ist genau Dein Thema für das Medium und Zielgruppe relevant? Schaue Dir die Themenplanung der Zeitung, des Magazins vorher an, um Kompetenz zu zeigen. Außerdem solltest Du Journalist:innen immer mitteilen, ob Dein Thema exklusiv ihnen gehört oder Du es noch woanders beworben hast.
Wie wichtig ist Personal Branding für die moderne PR?
Personal Branding spielt in der PR eine wichtige Rolle. Produkte und Qualität werden immer gleicher, deshalb ist Persönlichkeit ein wichtiges Differenzierungsmerkmal. Hier geht es auch weniger um Dich selbst, sondern um das Problem, welches Du mit Deinem Unternehmen, Deinem Produkt lösen kannst.
Eine gute Personal Brand hat zusätzlich etwas mit Vertrauen zu tun. Marken strahlen ein Versprechen von Kompetenz, Qualität, etc. aus, das Interessierte zum Kauf bewegen kann.
Wichtig: Nutze nicht alle Formate auf einmal, sondern bleibe authentisch und zielgruppenrelevant.
Wann zeigt PR Erfolge?
Wie schon oben erwähnt ist PR ein Prozess, dass heißt Du solltest mehr Fokus auf die Transformation als auf die Transaktion legen, wenn es um Erfolge geht.
Eine gute Vermarktungskompetenz ist entscheidend und Geduld. Wenn Du in Deiner Branche Aufmerksamkeit erregst, dauert es wahrscheinlich nicht lange bis ein Artikel über Dich erscheint. Dennoch ist es ein Prozess, der dauern kann, sich aber auch nicht an- oder abschalten lässt.
Kannst Du Erfolge messen?
Der Erfolg von PR lässt sich messen, je nachdem welche KPIs für Dich relevant sind. Du kannst Dir die Anzahl Deiner Veröffentlichungen ansehen, die Auflage der Zeitungen oder den Anzeigenequivalenzwert berechnen.
Aber: Auflage ist zum Beispiel auch nicht alles. Kleine Publisher sind manchmal sogar relevanter als große bekannte.
Außerdem musst Du für Dich selbst festlegen, was “gut” bedeutet. Sind das 1-2 Veröffentlichungen oder mehr? Auf welchen Publisher legst Du Wert? Welches Medium ist das richtige?
Zusätzlich kannst Du mit Einer Sentimentanalyse die Art und Weise der Berichterstattung bestimmen. Zwar ist schlechte PR auch PR, jedoch hat dies auch einen Einfluss auf Deine Reputation.
Fazit
Denke nicht in Pressemitteilungen, sondern in Zielen, d.h. was und wen willst Du erreichen und wie grenzt Du Dich vom Markt ab. Arbeite Deine Story und Deine Positionierung heraus um dann zu bestimmen, in welchen Medien und Formaten Du erscheinen willst.
Um mit Journalist:innen gut zusammenzuarbeiten gilt vor allem eines: Vertrauen. Biete ihnen Dein Thema mundgerecht an und respektiere ihre Arbeit, damit positiv über Dich berichtet wird.
PR ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem Du am Ball bleiben musst um zu sehen, ob Du Deine Ziele erreichst. Das braucht einen langen Atem, aber rentiert sich am Ende um eine Personal Brand aufzubauen.
Außerdem wichtig: Spiele Performance Marketing und PR nicht gegeneinander aus, sondern lass sie zusammenarbeiten.
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